Frage zu defektem Regler/ Aufgabe der einzelnen Bauteile

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Evo2racer
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#1 Frage zu defektem Regler/ Aufgabe der einzelnen Bauteile

Beitrag von Evo2racer »

Hallo, nach einem Lagerschaden an meinem Funcub-Motor habe ich die 2 Lager erneuert und dann den Motor zwecks Funktionsprüfung an den Regler gehängt und mal Gas gegeben....(ohne Luftschraube)

Bei Vollgas fing es plötzlich im Rumpf der Funcub an zu leuchten und zu qualmen...roch auch danach nicht lecker....Der Regler, ein KDS 40A nach ca 10 Sekunden Vollgas glüheiss, und ein kleines Loch im Schrumpfschlauch.....(das Bauteil weiter unten auf dem Bild hat es verursacht)
Komischerweise funktioniert der Regler immer noch (scheinbar)normal. Bei weiteren Tests lief der Regler ohne zu qualmen, wurde allerdings immer noch heiss...
Der Motor genehmigte sich laut zwischengeschleiftem Multimeter nur ca 2,5A bei Vollgas ohne Luftschraube, also keine Überlastung des Reglers motorseitig...

Habe dann den Schrumpfschlauch entfernt und folgendes gefunden:
KDS-Regler abgeraucht
KDS-Regler abgeraucht
IMAG1667.jpg (1.3 MiB) 1336 mal betrachtet
Als erstes ist mir der durchgebrannte Mosfet??? :oops: oder was das ist aufgefallen, dann aber habe ich bemerkt, dass sich am großen Wickelkondensator eines der 2 Beinchen gelöst hat....hat das vielleicht den Defekt verursacht?
Und warum Läuft der Regler noch? Hat der Motor jetzt evtl weniger Leistung?)

Ich habe nicht wirklich vor, den Regler zu reparieren....werde erstmal einen Mini-Titan-Regler verbauen....möchte nur mal wissen, was die Bauteile auf der Platine machen....einfach ne Verständnisfrage aus technischer Neugier heraus! :mrgreen:
NEIN MANN....ICH WILL NOCH NICHT GEHN.....LASS MICH NOCH EIN BISSCHEN FLIEGEN!!!!!
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Kupfer
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#2 Re: Frage zu defektem Regler/ Aufgabe der einzelnen Bauteile

Beitrag von Kupfer »

Evo2racer hat geschrieben:...hat das vielleicht den Defekt verursacht?
Gut möglich. Die Induktivität der Leitungen am Eingang wirkt sich durch die hohe PWM stärker aus und es gibt Spannungsspitzen die im Normalfall der C glättet.
Wenn der nicht mehr ist, freuen sich die restlichen Bauteile über hohe Spannungsspitzen.
Evo2racer hat geschrieben:Und warum Läuft der Regler noch? Hat der Motor jetzt evtl weniger Leistung?)
So wies anhand den Leiterbahnen ausschaut sind die MOSFETs parallel (warum sonst auch 12Stk?) und wenn nur der eine abgebrannt ist, reicht bei geringer
Belastung der einzelne aus.

Lg. Jürgen
"Das dem Sender beiliegende Papier ist kein Füllstoff für die Verpackung, sondern eine Bedienungsanleitung, in der das alles beschrieben ist."

Synergy N9 (OS MAX 91SZ, Hatori 938 90FS-3D, RevMax + S3152, 3x Futaba S9351, Align DS650, Maniac 703, Futaba CGY750)
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T4EX...->...FF7...->...T8FG...->...T14SG......einmal Futaba, immer Futaba.
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Evo2racer
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#3 Re: Frage zu defektem Regler/ Aufgabe der einzelnen Bauteile

Beitrag von Evo2racer »

Hab vergessen die Rückseite zu posten:
IMAG1672.jpg
IMAG1672.jpg (1.77 MiB) 1311 mal betrachtet
Danke Jürgen, auch wenn ich nicht viel von deinem Fachchinesisch verstanden habe! :oops:

Also sind die obigen Mosfets (Bild 1) für die Umpolung des Stators zuständig? Und warum so viele davon?
Und was macht der dicke ELKO vorne? Ist der nur für die glättung der Spannungsspitzen zuständig? :oops: :wink:
Auf der Rückseite sieht man ja auch noch zwei Transistoren...die scheinen andere Aufgaben zu haben...
Und ich denke mal auf dem flachen Tausendfüßler ist die komplette Firmware zuhause....

Ein Kfz-Mechaniker hasst Elektronik....weil sie sich nicht dreht, klappert, quietscht oder geschmiert werden muss :twisted:
Es ist eine MIschung aus Hass und Bewunderung, dass sowas überhaupt funktionieren soll....bestes Beispiel---Smartphone... :mrgreen:
Aber mich regt es eben einfach auf, dass ich so ein scheinbar simples Teil wie diesen Regler nicht verstehen kann....
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McClean
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#4 Re: Frage zu defektem Regler/ Aufgabe der einzelnen Bauteile

Beitrag von McClean »

Also sind die obigen Mosfets (Bild 1) für die Umpolung des Stators zuständig? Und warum so viele davon?
-> Weil ein Brushless Motor 3 Phasen hat, die er alle steuern muss. Dazu hat jede Phase bei dem Modell 2 n und 2 p-FET (ginge auch nur mit n-fet). Mit einem von 2 funktioniert die Sache noch, aber nur solange die Belastung ganz gering ist. Dann wird der Strom für einen FET zu viel und der wird auch durchbrennen...
Und was macht der dicke ELKO vorne? Ist der nur für die glättung der Spannungsspitzen zuständig?
-> Nur ist gut ;) Das ist schon wichtig
Auf der Rückseite sieht man ja auch noch zwei Transistoren...die scheinen andere Aufgaben zu haben...
-> Ja, das sind Spannungsregler, die erzeugen die 5V BEC-Spannung, damit wird auch der Mircocontroller auf dem Board selber versorgt.
Und ich denke mal auf dem flachen Tausendfüßler ist die komplette Firmware zuhause....
-> genau, das ist ein Atmel Microcontroller Atmega 8


Gruss Steffen
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Mataschke
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#5 Re: Frage zu defektem Regler/ Aufgabe der einzelnen Bauteile

Beitrag von Mataschke »

und ergänzend Hierzu ...

Durch das "lastfreie" laufen , hat der Motor überdreht und der Regler die Kommutierung verloren und dadurch auf die Falsche H Brücke geschalten -> Bumm.

noch ein wenig Literatur http://www.aerodesign.de/peter/2001/LRK ... DY-BL.html
grüße Michael
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Kupfer
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#6 Re: Frage zu defektem Regler/ Aufgabe der einzelnen Bauteile

Beitrag von Kupfer »

Evo2racer hat geschrieben: Danke Jürgen, auch wenn ich nicht viel von deinem Fachchinesisch verstanden habe! :oops:
Naja, viel einfacher kann man das nicht wirklich erklären. Aber ich probiers nochmal in Kurzfassung, ansonsten einfach nach den Stichwörtern "Induktivität" und "PWM" googeln,
da sollte sich ja mehr als genug finden lassen.
Eine Induktivität "möchte" immer ihren momentanen Strom halten. Wenn der Regler gerade 20A vom Akku zieht, wärs der Induktivität am liebsten der Regler würde den selben
Strom auch noch in 20Jahren ziehen. So ist es aber nicht, der böse Regler schaltet dauernd ein und aus (=PWM -> Pulsweitenmodulation) um bei jeder Gasöffnung unter 100% einen
dementsprechenden Mittelwert zu bilden. Das ganze macht er ziemlich schnell (ca. 8-16kHz), was die Induktivität besonders ärgert (vlt. schon mal was von u=L*(di/dt) gehört?) weil
die Spannung mit der sie der Stromänderung entgegenwirken möchte umso höher wird, je schneller sich der Strom ändert.
Ein bissl wie ein Märchen geschrieben, aber vlt. ist es so leichter zu verstehen :D
Evo2racer hat geschrieben:Also sind die obigen Mosfets (Bild 1) für die Umpolung des Stators zuständig? Und warum so viele davon?
Normalerweise sind 6Stück notwendig, für jede Phase 2, so wie zB. hier zu sehen: http://www.iem.ing.tu-bs.de/paper/2002/turki_02.htm
Am Eingang hast du Plus und Minus, der Regler muss es jetzt ermöglichen jede Phase auf beide Potentiale legen zu können.
In deinem Fall sind es 12, da sind aber einfach jeweils 2Parallel, von der Funktionsweise änder sich da nichts.

Der Rest wurde eh schon erklärt...
Wenn du sonst noch mehr zu dem Thema wissen willst, ist das ganz Interessant und einfach erklärt, so dass es auch jemand verstehen
sollte, der mit dem Thema nix am Hut hat: http://www.s4a.ch/eflight/reglerleistung.pdf
Evo2racer hat geschrieben:Ein Kfz-Mechaniker hasst Elektronik....weil sie sich nicht dreht, klappert, quietscht oder geschmiert werden muss :twisted:
Und ein ETler hast Nitro Motoren. Schlechter Wirkungsgrad, wenig Power, macht nur Probleme und ist noch umständlich zu starten.
Der einzige Grund warum ich mir sowas antue, ist weil der Sound und der gut riechende Nebel halt doch geil sind :D

Lg. Jürgen
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#7 Re: Frage zu defektem Regler/ Aufgabe der einzelnen Bauteile

Beitrag von Evo2racer »

Jetzt leuchtets schon etwas heller bei mir! :oops:
Ja klar...wie bei ner Zündspule....der Nachteil dieser ist, dass sie ja Zeit braucht, um vond der Primärwicklung geladen zu werden, und auch Zeit braucht um sich zu entladen (Sekundärseitig/Induktiv)
Wird sie nicht lange genug aufgeladen, ist die Induktivspannung zu niedrig->Kein Zündfunke oder Funke zu schwach.
Bei zu hoher Drehzahl und vielen Kerzen kann ne Spule dann auch mal nicht mehr hinterherkommen....Der Unterbrecherkontakt, bzw die Leistungsendstufe für den Primärstrom ist ja quasi auch ein "schneller Schalter"...hier wird halt nur nicht noch umgepolt.

Kupfer hat geschrieben:In deinem Fall sind es 12, da sind aber einfach jeweils 2Parallel
Ok, mit 6 hätte ich es mir denken können, aber 12 hat mich verwirrt...Denke mal dass man da 6 stärkere und dadurch größere Mossis brauchen würde...daher pro Phase 2 plus und zwei minus....die teilen sich den Strom (Parallelschaltung) Aber 6 Stück sind dann Mindestanforderung.
Und deswegen läuft auch mein Motor noch, weil es der eine Mossi dieser Phase mit den geringen Strom noch alleine gebacken kriegt....Wenn die dicke Latte dran ist, wird wohl auch der in den Halbleiter-Himmel gehen.... :mrgreen:

Sollte ich Bullshit geschrieben haben, bitte korrigiert mich! Versuche nur die Lücke zwischen KFZ-Elektrik und sowas hier zu schließen! :oops:

Aber Danke für die Mühe Jungs....ich will net dumm sterben, auch net saudumm! :mrgreen:

Mataschke, der Link ist cool, danke! Zieh ich mir gleich mal rein! :wink:
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Kupfer
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#8 Re: Frage zu defektem Regler/ Aufgabe der einzelnen Bauteile

Beitrag von Kupfer »

Evo2racer hat geschrieben:Ja klar...wie bei ner Zündspule....
Richtig, die funktioniert auch nach dem Prinzip. Unterbrechungskontakt geht auf -> Spule will den Strom weiter treiben -> Große Spg. entsteht -> Funke.
Kupfer hat geschrieben: Sollte ich Bullshit geschrieben haben, bitte korrigiert mich! Versuche nur die Lücke zwischen KFZ-Elektrik und sowas hier zu schließen! :oops:
Passt soweit :wink:

Wenn du Möglichkeit zum SMD Löten hast, kannst ja den MOSFET austauschen und den Kondensator wieder anlöten, dann sollte das Ding wieder funktionieren.
Ob das wirtschaftlich sinnvoll ist, ist eine andere Frage. So einen Regler bekommt man ja in China schon um ein paar Euro...

Lg. Jürgen
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