nachdem ich nun einige Erfahrungen mit dem hochgelobten SLS ZX Akkus sammeln durfte, möchte ich auch andere Leute daran teilhaben lassen.
Vor ein paar Wochen bestellte ich mir 4 SLS ZX 30C 2200mAh 3S Lipos, allerdings nicht direkt bei Stefansliposhop.de , sondern bei Lipodealer.de , weil es dort die Akkus auch transparent eingeschrumpft gibt. Dadurch lassen sich Schäden von außen schneller feststellen. Bis auf den Schrumpfschlauch sind die Akkus exakt identisch, da Peter (der Betreiber von Lipodealer.de) in der Nähe von Stefan wohnt und die Akkus direkt von ihm bezieht. Bis zu Stefans Sonderaktion war auch der Preis exakt identisch.
Nach Erhalt der Akkus habe ich diese sofort vermessen und nach ein paar Zyklen im T-Rex nochmal vermessen. Eines gleich vorweg: Ich konnte keinerlei Änderung durch die Zyklen feststellen, d.h. Kapazität und Innenwiderstand blieben innerhalb der Messungenauigkeit vor und nach den Einlaufzyklen genau gleich.
Zwei der Akkus waren einwandfrei, hatten Kapazitäten zwischen 2120 mAh und 2150 mAh. Dies würde ich als noch akzeptabel bezeichnen, leichte Schwankungen den Kapazität kommen immer vor.
Die anderen beiden Akkus waren jedoch nicht so fit. Einer schaffte noch nicht einmal die 2000 mAh Grenze (Nr. 1), der andere stieg auch schon bei 2064 mAh (Nr. 3) aus.
Hier die genaue Entladekurve des ersten mangelhaften Akkus:

Vor der Testentladung lagen sämtliche Zellspannungen zwischen 4,19V und 4,20V. Ich habe die Entladung abgebrochen, als die erste Zelle (in meinem Fall die mittlere) die Entladespannung von 3,3V unterschritten hat. Im Diagramm sieht man, dass der Knick noch nicht so deutlich ausgeprägt ist, dies liegt daran dass die anderen Zellen noch eine hohe Spannung von ca. 3,6V hatten. Bei einer Zellspannung von 3,3V bei einem Entladestrom von 2,2A kann man die Zelle trotzdem als leer ansehen, da sie bei einer höheren Belastung sofort unter 3V sinken würde und außerdem die verbleibende Restkapazität nicht höher als ca. 20 mAh sein dürfte bis die 3V Schwelle unterschritten wird. Um die Zelle nicht zu schädigen habe ich die 3,3V als Abschaltschwelle gewählt. Scheinbar ist die mittlere Zelle deutlich schwächer als die anderen.
Auch war es bei diesem Akku sehr seltsam, dass nach dem ersten richtigen Zyklus in meinem T-Rex die Zellen extrem gedriftet waren. Als beim laden die beiden äußersten Zellen schon bei 4,20V waren, war die mittlere Zelle noch bei 4,14V. Bei meiner langsamen Testentladung mit 2,2A trat dieser Effekt jedoch nicht auf.
Der zweite Akku (bei mir intern Akku Nr. 3) hat auch eine zu niedrige Kapazität. Bei einer Testentladung (wieder 4,19 bis 4,20V Startspannung) hat er nur 2064 mAh erreicht. Der Test wurde wieder abgebrochen als die erste Zelle 3,3V unterschritten hatte. Der Entladeknick ist diesmal deutlich ausgeprägter, da alle Zellen in etwa gleich stark waren und deshalb am Ende fast alle zur gleichen Zeit eingebrochen sind. Man kann daran erkennen, dass wirklich die volle Kapazität der Akkus ausgereizt wurde und die Entladung nicht zu früh abgebrochen wurde.
Entladediagramm:

Die Kapazität wurde mit einem kalibrierten Akkumatik Ladegerät ermittelt. Das Ladegerät wurde mit einem Fluke 189 Multimeter sowie einem 1 mOhm (+-0,5%) Stromshunt kalibriert. Außerdem wurde der Entladestrom während der Entladung mit Hilfe des Stromshuntes überwacht. Die durchschnittliche Abweichung betrug laut meinem Multimeter 0,35%, d.h. das Akkumatik entlud mit 2,208 A statt 2,200 A. Das Multimeter ist ebenfalls kalibriert und hat im 50 mV Bereich eine Genauigkeit von 0,1%. Somit dürfte die gemessene Kapazität um max. 0,8% von der tatsächlichen abweichen.
Ich habe die beiden mangelhaften Akkus dann auf eigene Kosten zurückgeschickt und nochmal zwei weitere Akkus dazubestellt weil ich insgesamt 6 brauche.
Von den vier neuen Akkus waren 3 Stück ok (d.h. wieder zwischen 2120 und 2160 mAh), einer hatte wieder bloß ca. 2040 mAh, was ich als zu wenig empfinde.
Fazit: Von den 8 Akkus die ich vermessen habe, hatte kein einziger die angegebene Kapazität. Fünf Stck. hatten zwischen 2120 mAh und 2160 mAh, zwei Stck. hatten ca. 2050 mAh, einer hatte 1984 mAh.
Ich persönlich finde das nicht akzeptabel. Nachdem ich die Akkus bestellt hatte, habe ich EXAKT den vereinbarten Betrag überwiesen, und keinen einzigen Cent weniger. Ich habe mich also ganz genau an den Kaufvertrag gehalten. Ich wüsste nicht warum für den Händler hier andere Spielregeln gelten sollten.
Ich möchte an dieser Stelle aber Peter keinen Vorwurf machen, denn er verkauft nur die Akkus die Stefan vermessen und gelabelt hat. Er war bei den ganzen Sachen bisher immer sehr freundlich und hilfsbereit. Er hat sogar versprochen mit Stefan das Problem zu besprechen und mir den letzten Akkus eventuell nochmal auszutauschen. Hoffentlich diesmal jedoch nicht auf meine Portokosten.
André